
Was, wenn die wichtigste Aufgabe deines Lebens noch vor dir liegt?
(Zuerst in „Die Tagespost“ erschienen am 04. Juli 2024 (www.die-tagespost.de)
„Lerne Deutsch“ antwortete mir mein Großvater vor 60 Jahren auf die Frage, ob ich eine Fremdsprache erlernen sollte. An meiner Grundschule in Minnesota, USA wurden Fremdsprachen als Wahlfach angeboten. Also lernte ich Deutsch. (…) Als ich aufs College wechselte, war mein Deutsch so gut, dass ich den Fortgeschrittenenkurs dort belegen konnte. Ich wusste, dass ich katholische Theologie studieren wollte, aber welche Jobs gab es schon in diesem Bereich für einen 21- Jährigen? Also wählte ich das Doppelstudium Theologie und Deutsch. Als ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, nahm ich eine Arbeitsstelle in der katholischen Jungendarbeit in Avon, Minnesota an. (…) 15 Jahre später zog ich nach London und arbeitete immer wieder mit Jugendlichen aus Deutschland – eben genau deswegen, weil ich der deutschen Sprache mächtig war. 15 Jahre später zog ich wieder nach Amerika zurück und 3 Jahre darauf bekam ich einen Anruf. Eine junge Frau, mit der ich damals in Deutschland gearbeitet hatte, erzählte mir von ihrer Glaubenskrise. Während wir redeten, zeigte sich, dass sie einige Freunde, die sie vom Glauben abbrachten, zurücklassen musste, um ihren Glauben in einem christlichen Umfeld neu zu entdecken. Ich war zu diesem Zeitpunkt Leiter eines freiwilligen christlichen Jahres (Missionsjahres) und lud sie ein, nach Amerika zu kommen. Das tat sie und es veränderte ihr Leben. Als sie nach Deutschland zurückkehrte, erzählte sie einem jungen Mann von ihrem Glauben, der sich daraufhin bekehrte; die beiden heirateten und zogen neben ihren älteren Bruder, der seinen Glauben schon Jahre zuvor verloren hatte. Bald schon teilte sie ihren Glauben mit ihm, seiner Frau und ihren Kindern. Sie entdeckten ihre Glauben wieder und sind nun aktiv im christlichen Leben der Kirche. Ich sehe einen direkten Zusammenhang zwischen der Konversation mit meinem Großvater und diesen jungen Familien in Deutschland. Mein Großvater wurde von Gott auf eine Art und Weise geführt die er selbst zu Lebzeiten nicht erkannt hatte.“ (Aus dem Englischen übersetzt aus „The Strategic Grandparent“ von Michael Shaughnessy S. 21-23)
Diese junge Frau war ich. Und ich danke Michaels Großvater, dass er Michael damals zum Deutsch lernen geschickt hat. Eine kleine Bemerkung hatte einen riesigen Welleneffekt über Generationen hinweg.
Michaels Idee
Michael ist 72 Jahre alt, hat weiße, dicke Haare und einen Bart. Seine Augen blitzen vor Witz und Offenheit. Er lebt als Laie in einer ökumenischen Bruderschaft, den Servants of the Word, und ist noch immer Jugendarbeiter aus tiefstem Herzen. Über Jahrzehnte hinweg hat er Kindern und Jugendlichen die frohe Botschaft nahe gebracht, ihnen erzählt, was Gott in seinem Leben getan hat – so auch mir.
Als ihn sein Freund Bill eines Tages beim Golfspielen nach Ideen für ein Geschenk für seinen Enkelsohn fragt, beginnt es in Michael zu arbeiten. Bill möchte seinem Enkelsohn die Teilnahme an einem Missionseinsatz finanziell ermöglichen. Er erzählt Michael, wie er immer wieder versucht, seinen Enkeln die gute Nachricht näher zu bringen, und wie er sich aktiv an deren Leben zu beteiligen versucht. Er zahlt ihnen die Fahrt zu einer christlichen Veranstaltung, kauft ihnen die Bibel als Audiobuch oder ruft die ganze Familie dazu auf, eine Woche lang für ein bestimmtes Thema zu beten. Michael überlegt: Was, wenn Großeltern die Weitergabe des Glaubens an ihre Enkel so strategisch angehen würden, wie es Bill tat? Auch die Erinnerung an die oben erzählte Begebenheit mit seinem Großvater führt Michael dazu, sich Gedanken über die Rolle der Großeltern im Leben ihrer Enkel zu machen.Was, wenn man Großeltern Ideen und Wissen an die Hand geben könnte, die ihnen helfen, aktiv in das Glaubensleben ihrer Enkel hinein zu sprechen, strategisch zu denken und eine tragende Rolle zu spielen? Was, wenn Großeltern eine Art christlicher Jugendarbeiter werden könnten, die ihren Enkeln dabei helfen, Gott kennenzulernen?
Als ich Michael treffe erzählt er mir davon, dass er in den Großeltern sehr viel Potential sieht für die Weitergabe des Glaubens. Michael meint, die Rolle der Großeltern erinnere ihn an die eines Steinmetzes beim Bau einer der großen Kathedralen. Dieser verbrachte Stunden damit, die lockige Wolle eines Schafes aus Marmor herauszuarbeiten. Ein winziger Teil dieser großen Kathedrale, deren Bau der Steinmetz nicht von Anfang bis Ende miterleben würde. Ein Steinmetz, der sein Wissen an seine Kinder und Enkel weitergeben wird, damit auch diese die Arbeit an der Kathedrale weiterführen können, an diesem monumentalen Bau zur Ehre Gottes, der auch heute noch Ehrfurcht erweckt. Der Steinmetz war davon überzeugt, dass diese Arbeit der Liebe den kommenden Generationen dienen wird, und die Hoffnung darauf ließ ihn sein Bestes geben. Michael vergleicht diesen Bau der Kathedrale mit dem Bau des Tempels aus lebendigen Steinen im 1. Petrusbrief 2,5. Auf den Schultern der Großeltern ruht die Zukunft. Auch heute ist das noch richtig. Während die Aufgabe, die eigenen Kinder großzuziehen, hinter ihnen liegt, geht es nun darum, den Glauben, die Tugenden und Fähigkeiten an die Enkel weiterzugeben, um das Königreich Gottes aufzubauen.
Grandly Missions
2015 hat Michael Grandly Missions und damit auch Grandly – the Strategic Grandparents Club (Großartig – der strategische Großelternclub (ein Wortspiel mit dem Grand- von Grandparents)) gegründet. Damit möchte er Großeltern ermutigen, eine maßgebliche Rolle im Glaubensleben ihrer Enkel zu spielen.
Er zitiert aus der Bibel: „Vergiss nicht die Ereignisse, die du mit eigenen Augen gesehen, und die Worte, die du gehört hast! Lass sie dein ganzes Leben lang nicht aus dem Sinn! Präge sie deinen Kindern und Kindeskindern ein!“ (Deuteronomium 4,9) Gottes Aufgabe für die Großeltern ist es, den Glauben an die nächsten Generationen weiterzugeben, meint Michael.
Er zeigt mir ein Video von Leah. Leah ist Studentin und erzählt davon, wie die letzten Wochen im Leben ihrer Großmutter sie nachhaltig geprägt haben. Diese Zeit führte Leah dazu, nachzusinnen über das Leben ihrer Großmutter Die letzten Worte ihrer Großmutter waren, dass sie so viel Schönheit in ihren Enkeln sähe und sie sehr liebte. Nach dem Tod ihrer Großmutter fing Leah an, ihr eigenes Leben zu hinterfragen und einen Vergleich zum Leben ihrer Großmutter zu ziehen. Leahs Leben bestand hauptsächlich aus oberflächlichen Freundschaften, Parties und der Suche nach Anerkennung von anderen Menschen. Im Gegensatz dazu sah sie die Liebe ihrer Großmutter, den Einsatz für ihre Familie (sie hatte nie eine sportliche Aktivität ihrer Enkel verpasst), die christlichen Werte, die sie lebte und den Glauben, den sie im Herzen trug und der ihr in diesen letzten Wochen Halt gab. Leah fing an, nach Gott zu suchen und Schritte auf ihn zu zu gehen. Am Ende des Videos erzählt Leah davon, dass es ihrer Oma sicher nicht bewusst war, was für einen Einfluss sie auf das Leben ihrer Enkelin hatte, aber dass sie es jetzt im Himmel bestimmt weiß. Und dass Gott besonders diese Beziehung gestiftet hat, damit Leah ihn finden durfte.
Viele weitere solcher Geschichten könnte er mir erzählen, meint Michael.
Ich frage Michael, warum er den Begriff „strategisch“ gewählt hat. Er meint, dass ihm folgende drei Beschreibungen für die Aufgabe der Großeltern begegnen: die Babysitter, die Bespaßer und die Pseudo-Eltern. Alle drei, so sagt er, würden nicht dem Ruf und der Aufgabe gerecht werden, die Gott für Großeltern hat. Er fragt, und dabei schmunzelt er: „Meine Frage an die Großeltern lautet: was, wenn die wichtigste Aufgabe deines Lebens noch vor dir liegt?“ Wenn es nicht nur eine Nebenrolle ist, die Gott für Omas und Opas im Leben ihrer Enkel vorsieht, sondern eine Hauptrolle? Ich erinnere mich an die Bibelstelle aus dem Buch Esther, als Mordechai zu Esther, die Zweifel an ihrer Berufung hat, meint: “Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese jetzt Königin geworden bist?“ (Esther 4,14). Ja, ich glaube an einen Gott, der die Zeit in Händen hält und genau für diese Zeit diese Menschen auf diese Welt geschickt hat. So auch Michael. Und er meint weiter, dass dieser Ruf Gottes für diese Zeit und diese Rolle als Großeltern eben strategisch umgesetzt werden muss. „Denke, bete und handle strategisch“ sagt er. Er will Großeltern dazu ermutigen, aktiv vorauszuplanen und konkret zu beten, statt sich um die Enkelkinder zu sorgen und nur auf die Umstände zu reagieren. Das bedeutet auch, dass sie zu einem Zeitpunkt, zu dem die Enkel noch klein sind, in die Beziehung und das Vertrauen investieren, so dass diese Beziehung später tragend sein kann.
Großeltern als Jugendarbeiter
Deswegen hat er Grandly gegründet.
Zusammen mit Pili Abouchaar, einer jungen Frau, selbst Enkelin einer Großmutter, die großen Einfluss auf ihre Gottesbeziehung hatte, sowie 9 ehrenamtlichen Großeltern, hat Michael in den letzten Jahren tausende Großeltern erreicht. Grandly veranstaltet dabei sowohl Online- als auch Vor-Ort-Seminare für Großeltern in Pfarreien. Mit zwei dutzend Diözesen in den USA arbeitet Grandly im Moment zusammen.
Dabei beruht das Seminar auf zwei Grundelementen: der Weitergabe des Wissen aus der Jugendarbeit und der Vernetzung der Großeltern untereinander. Denn Michaels Überzeugung ist es, dass Großeltern in gewisser Weise zu Jugendarbeitern werden können. Und dass sie die gegenseitige Unterstützung brauchen, um von der Weisheit und den ganz praktischen Ideen der anderen Omas und Opas zu profitieren und füreinander zu beten.
Zwei Aspekte der Jugendarbeit, so Michael, sind dabei besonders wichtig, damit aus Großeltern Jugendarbeiter werden. 1-zu-1-Beziehungen und die Begleitung auf Augenhöhe. Jugendarbeiter investieren vor allem in Beziehungen. Ich kann das gut nachvollziehen, denn ich bin Sozialarbeiterin und habe viele Jahre in der Jugendarbeit gearbeitet. Ich weiß, wie einflussreich Jugendarbeiter für Kinder und Jugendliche sein können in einer Zeit, in der sie auf der Suche sind nach sich selbst und dem Sinn des Lebens. Als Jugendarbeiter begleite ich diese Kinder und Jugendlichen, stehe ihnen zur Seite, baue eine Beziehung auf, und gebe ihnen auch manchmal einen richtungsweisenden Rat. Ich verstehe, was Michael damit meint, wenn er sagt, Großeltern müssten Jugendarbeiter werden. Die 1-zu-1-Beziehung ohne „störende“ Geschwister oder Eltern ist grundlegend. Bei einem gemeinsamen Essen, einem Spiel oder einer Wanderung kommt man ganz natürlich ins Gespräch und kann selbst von seinem Glauben erzählen. Das gemeinsame Erleben stärkt dabei auch das Vertrauen, auf dem die Beziehung ruht. Es ist die Grundlage dafür, dass sich das Enkelkind traut, Fragen zum Thema Sinn des Lebens und zum Glauben zu stellen, und dass zwischen Großeltern und Enkelkind richtungsweisende Gespräche entstehen. Dabei ist es immer wichtig, so Michael, ein Gespräch auf Augenhöhe zu führen, dass die Großeltern das Enkelkind nicht von oben herab belehren, sondern sich gemeinsam auf den Weg machen, Gott zu entdecken, ihm Fragen zu stellen und Antworten zu finden.
Großeltern haben Ressourcen, die sonst niemand hat. Zeit ist dabei einer der großen Faktoren. Und Zeit in Beziehungen zu investieren ist heute wichtiger als je zuvor, meint Michael. Seine jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, ebenso wie auch viele Studien, haben ihm gezeigt, dass Kinder und Jugendliche sich nach stabilen, warmherzigen und ehrlichen Beziehungen sehnen: nach jemand, der an ihnen interessiert ist und sie ohne Hintergedanken liebt und annimmt. Großeltern sind genau hier in einer einmaligen Position. Sie haben oft mehr Zeit als die Eltern und müssen nicht den Erziehungsauftrag erfüllen. Sie können einfach da sein, Zeit verbringen, Spielen, Vorlesen, Eis essen, Fischen gehen oder einen Spaziergang zusammen machen.
Großeltern sind außerdem nicht mehr auf der Suche nach sich selbst. Nach 50 oder mehr Jahren auf dieser Welt fragen sie nicht mehr, was sie werden, wenn sie einmal groß sind – sie wissen es. Michael berichtet davon, dass er merkt, dass es den jungen Menschen in einer immer globaleren Welt oft an Zugehörigkeitsgefühl fehlt. Ihre Identität definiert sich oft über das konkrete Zeitgeschehen oder einzelne Beziehungen. Großeltern können dabei identitätsstiftend sein. Sie sind Teil ihrer Vergangenheit, ihrer Geschichte und können ihnen diese erzählen. Außerdem verstellen sie sich nicht. Dass bei Oma vor dem Essen gebetet und am Sonntag in die Kirche gegangen wird, gehört zu ihr dazu und ist ein Zeugnis ihres Glaubens. Dass Opa immer Bibelgeschichten vorliest und bei der Verabschiedung immer ein Kreuzzeichen auf die Stirn macht, bezeugt eine Identität, die zu den Kindern und Jugendlichen spricht. Und es ist eine sich nicht verändernde Sicherheit in der sich rasend schnell verändernden Welt eines Kindes.
Ideen über Ideen
Michael erzählt mir dazu eine weitere Geschichte einer Großmutter. Als ihr Enkelsohn acht Jahre alt war, ließen sich dessen Eltern scheiden. Nachdem ihr Sohn, der Vater ihres Enkels, montags immer sehr früh zur Arbeit gehen musste, übernachtete ihr Enkelsohn Sonntag auf Montag immer bei ihr. Eines Abends bat sie ihr Enkelsohn, ob sie nicht bei ihm bleiben könnte, bis er eingeschlafen war. Sie hörte, was er nicht sagte: „Oma, hör mir bitte jetzt zu und lass mich nicht allein.“ Ihr Enkel erzählte ihr davon, wie schwer es ihm mit seiner Mutter fiel, die einen neuen Mann, und dazu noch vier ältere Ersatzgeschwister nach Hause gebracht hatte. Nachdem sie einige Zeit geredet hatten, nutzte diese Oma die Chance und erzählte ihrem Enkel davon, dass ihre Lösung bei Sorgen und Traurigkeit immer das Gebet war. Ihr Enkelsohn gestand ihr, dass er nicht wüsste, wie man betet. Daraufhin schrieb diese Großmutter einen Brief mit einem Gebet, das er beten könnte, wenn es ihm wieder nicht gut ging damit, an zwei Orten gleichzeitig zu leben, und sein Vater nicht da war, um mit ihm darüber zu reden.
Lieber Leo,
ich habe dich sehr lieb und ich bete für dich jeden Tag. Hier ist ein Gebet, dass du beten kannst, wenn es dir nicht gut geht und du traurig bist.
Alles Liebe
Oma
Lieber Jesus,
ich weiß, dass ich aus dem Besten meines Vaters und meiner Mutter bestehe und von beiden sehr geliebt werde. Jesus, gib mir deinen Frieden und hilf mir tief durchzuatmen. Ich weiß, dass du mich hältst und liebst, wenn mein Vater nicht da sein kann. Ich weiß, dass meine Traurigkeit bald besser wird. Amen
Dein Leo
Das fand er toll. Eigentlich wollte er nur, dass seine Großmutter im zuhörte, aber das Zuhören öffnete eine Türe für das Gebet.
Wie nun kann eine Oma oder ein Opa ganz praktisch in das Glaubensleben ihrer Enkel einwirken, frage ich Michael und er lässt mich an einer digitalen Diskussionsrunde mit neun Großvätern und -müttern teilnehmen. Diese ist Teil des Grandly-Seminars. Omas und Opas tauschen sich erst über den inhaltlichen Teil des Grandly-Seminars aus und berichten dann von ihren praktischen Ideen für die Umsetzung. Brendan erzählt davon, dass er seinen Enkelsohn nur alle paar Monate sieht, weil er weit weg wohnt. Doch bei ihrem letzten Besuch hatte er die Idee, ihn in ein Burger-Restaurant einzuladen. Sein Enkelsohn (9) freute sich sehr darüber und während des gemeinsamen Essens erzählt Brendan ihm von seinem Lebensweg mit Gott und was er für ihn bedeutet. Puring sagt, dass er sich jetzt You-Tube Videos zum Papierfliegerbau ansieht, damit er mit seinem Enkelsohn Zeit verbringen kann. Renee berichtet, dass sie mit ihrer Enkeltochter beim Campen war und mit ihr über Gott und die Welt reden konnte. Carmen erzählt davon, dass die besten Gespräche mit ihren Enkeln beim Autofahren entstehen und Tim hat sich vorgenommen, das Computerspiel seines Enkelsohns zu recherchieren, um mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen. Carmen erzählt außerdem, dass sie ihre Enkelkinder immer nach ihren Gebetsanliegen frägt. „Für was soll ich heute für dich beten?“. Oft ist es der Mathetest, ein kranker Mitschüler, aber manchmal auch etwas sehr Persönliches. Alle sind sich einig, dass dabei auch immer Fingerspitzengefühl im Umgang mit den eigenen Kindern, den Eltern der Enkel, gefragt ist.
Nach der Gruppe erzählt mir Michael von weiteren Ideen: Ein Großvater kauft dem Enkelsohn und dessen Freunden Kinotickets für einen christlichen Film, eine Oma lädt ihre Familie zum Weihnachtsliedersingen ein und erklärt ihrer Enkelin dann die Bedeutung der christlichen Texte. Es sind die kleinen Ideen und Dinge, die über die Zeit hinweg Großes erzielen.
Und jetzt?
Nach unserem Gespräch bin ich überwältigt. Großeltern als Jugendarbeiter? Was für eine interessante Idee, auch wenn sie im ersten Moment etwas schräg klingt. Aber Michaels Geschichte und die vielen Erfahrungen von Großeltern und Enkelkindern, die ich hören durfte, wie auch meine eigene Geschichte vom Anfang haben mich überzeugt: Gott hat Großes vor mit Omas und Opas. Sie können eine entscheidende Rolle im Leben ihrer Enkel spielen. Der Welleneffekt, der daraus entstehen kann, mag eines Tages riesig sein. So wie beim Bau einer Kathedrale.
Mehr Informationen zu Grandly (Englisch) finden sich hier (https://grandly.org/)
Auf Youtube gibt es hier Informationen. (Unter Einstellungen kann man den Untertitel einblenden und „Automatisch Übersetzen“ auf Deutsch)
Das Buch „The Strategic Grandparent“ ist hier erhältlich
Für mehr Informationen kann man Michael eine Email (auch auf Deutsch) schreiben unter: ipray11@gmail.com