Wie wird man heilig?
Habt ihr euch auch schon gefragt, wie man überhaupt heilig wird? Oder besser, was braucht es, damit man heilig gesprochen wird? Und was hat es mit den Seligen auf sich?
Um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, habe ich euch hier mal einige Infos zu diesem Thema zusammengeschrieben, und dabei einige interessante Dinge gelernt….
Zum Beispiel: Wozu brauchen wir die Heiligen überhaupt? Was ist eigentlich ein heroischer Tugendgrad und was hat es mit dem „Ehrwürdigen Diener Gottes“ auf sich…..
Diener Gottes
Der Prozess der Heiligsprechung, auch Kanonisation genannt, fängt frühestens 5 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person an. In Dieser Zeit wird geprüft, ob der Betreffende zu seiner Lebzeit einen Ruf von Heiligkeit hatte. Mit dem Beginn des Prozesses wird der Betroffene nun „Diener Gottes“ genannt.
Der Bischof der Diözese beruft ein Tribunal, das Beweise für oder gegen die Kanonisation sammelt. Zwei Theologen untersuchen den schriftlichen Nachlass des Dieners Gottes und prüfen ihn auf die Übereinstimmung mit der kirchlichen Lehre. Dann werden Zeugen befragt, die den Diener Gottes gut kannten.
Ehrwürdiger Diener Gottes
Nachdem alle Beweise gesichtet wurden und festgestellt wurde, dass der Diener Gottes wahre Heiligkeit gelebt hat, wird ein Antrag (posito) auf Seligsprechung an den apostolische Stuhl gerichtet. Nachdem der Antrag eine Zustimmung erhalten hat, wird ein Dekret über den heroischen Tugendgrad oder das Martyrium herausgegeben. Ab nun wird der Betreffende „Ehrwürdiger Diener Gottes“ genannt.
Heroischer Tugendgrad bedeutet, dass der Kandidat die christlichen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe in seinem Leben in vorbildlicher Weise gelebt hat.

Seliger
Ist der Ehrwürdige Diener Gottes als Märtyrer gestorben, so kann er sofort zum Seligen erklärt werden. Handelt es sich bei ihm um einen heroischen Tugengrad, muss bewiesen werden, dass durch seine Fürsprache ein Wunder geschehen ist.
Der Nachweis eines Wunders wird von einem Tribunal von vereidigten Sachverständigen, einem Notar und einem Promotor iustitiae geführt. Ist die Mehrheit zu dem Schluss gekommen, dass es sich hierbei um ein Wunder handelt, wird der Nachweis dem Papst vorgelegt, der über das Faktum des Wunders entscheidet. Mit dem Dekret über die Anerkennung eines Wunders kann der Ehrwürdige Diener Gottes nun in einer öffentlichen Feier in der Heimatdiozöse Selig gesprochen werden.
Nun wird auch ein Gedenktag für den Seligen festgelegt, meist ist das der Todestag. Eine Verehrung des Seligen ist nun in der Heimatdiözese oder seinem Orden erlaubt.
Heiliger
Für die Heiligsprechung eines Seligen muss nach dessen Seligsprechung noch ein weiteres Wunder passiert sein, das auf die Fürsprache des Seligen zurückzuführen ist, und offiziell geprüft und genehmigt wurde. Nun führt der Papst die Kanonisation des Heiligen durch. Damit bestätigt die katholische Kirche, dass der Heilige im Himmel bei Gott ist und er weltweit verehrt werden darf, da er ein Vorbild und Fürsprecher für alle Gläubigen ist.
Und zum Schluss…
1983 hat Papst Johannes Paul II das Selig- und Heiligsprechungsverfahren neu geregelt.
Im Moment gibt es ca. 2000 offene Verfahren der Selig- und Heiligsprechung.
Und die letzte Frage: Wozu brauchen wir die Heiligen überhaupt?
Sie sind uns Vorbild im Glauben und ein Zeichen für Gottes Erlösungsgeschichte mit den Menschen. Die Gläubigen auf Erden bitten die Gläubigen im Himmel als ihre Brüder und Schwestern im Glauben, zusammen mit ihnen ihre Fürbitten vor Gott zu bringen.
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